NIFFF 2012: Ace Attorney – Gyakuten Saiban

Ace Attorney – Gyakuten Saiban
Takashi Miike, Japan, 2012, color, 135′
Cast: Hiroki Narimiya, Takumi Saitô,
Mirei Kiritani
 
 
Ⓒ Studio & Produzent

Ace Attorney – Gyakuten Saiban ist Takashi Miikes neuester Streich. Als Grundlage des Filmes dient das Game Gyakuten Saiban von Capcom, welches seit 2001 erfolgreich im Umlauf ist.

Die Geschichte ist relativ schnell erzählt: In einer (möglicherweise) nicht allzu fernen Zukunft ist die Rechtsprechung stark verkürzt worden. Staatsanwalt und Verteidiger liefern sich in sogenannten Bench Trials einen dreitägigen Schlagabtausch, wer den Richter nach diesen drei Tagen überzeugt hat, hat gewonnen. Man merke sich, die Verfahren dauern nur drei Tage!

Phönix Wright ist ein junger Anwalt, ein Grünschnabel. Als seine Mentorin Mia Fey im gemeinsamen Büro umgebracht wird, und das offenbar von ihrer jüngeren Schwester Maya, übernimmt Phönix die Verteidigung der Schwester. Ankläger im Mordprozess ist der junge, aufstrebenden Miles Edgeworth, ein alter Jugendfreund von Phönix. Wo der eine völlig überfordert ist mit den rasanten Benchtrials, ist der andere völlig gelassen und sich seiner Sache sehr sicher. Bis anhin hat Miles nämlich noch keine Verhandlung verloren und ist auf dem besten Weg seinem grossen Vorbild, dem Oberstaatsanwalt Manfred von Karma, nachzueifern. Die beiden liefern sich also einen heftigen Schlagabtausch vor dem Richter, und mit mehr Glück als Verstand oder Können gewinnt Phönix seinen ersten Bench Trial.

Ⓒ Studio & Produzent

Viel Zeit zum Feiern haben Phönix und Maya aber nicht, denn tags darauf wird der Staatsanwalt Miles Edgworth des Mordes angeklagt. Phönix, der sich verpflichtet fühlt seinem alten Jugendfreund zu helfen, übernimmt den Fall. Zusammen mit seiner neuen Freundin Maya, einem weiteren Jugendfreund und dem Angeklagten deckt Phönix die dunklen Machenschaften einiger hochangesehener Männer auf.

Takashi Miike ist bekannt für recht blutige (Ichi) oder verstörende (Gozu) Filme. Doch wer sein gesamtes Werk kennt, weiss, dass dieser Regisseur auch fähig ist, leisere Töne anzuschlagen (Bird People in China). Mit Ace Attorney liefert er nun eine gelungene Mischung aus Videospiel und Manga ab. Angefangen bei den haarsträubenden Frisuren, über die Haltung und Mimik der Schauspieler bis hin zu den rasanten Verhandlungen weist der Film Ace Attorney mehr Gemeinsamkeiten mit einem live gespielten Manga auf, als mit einem klassischem Film. Hinzu kommen interessante, ziemlich lange Kamerafahrten, die den gesamten Film hindurch immer wieder eingesetzt werden, um etwas die Geschwindigkeit aus der Story herauszunehmen. So lässt sich darüberhinaus auch das Sehverhalten eines Gamers imitieren, der in einem Videogame durchaus die Möglichkeit besitzt, sich einen Raum von allen Seiten her anzuschauen. Miike schreckt auch nicht davor zurück eine Szene im kompletten Gegenlicht abzudrehen. Die Figuren sind durch ihre stark überzeichneten Charakterzüge auch noch zu erkennen, wenn sie nur als Silhoutten abgelichtet werden.

 

Fazit: Ace Attorney ist ein durchaus gelungener Film, den ich jedem ans Herz lege, der Miikes gesamtes Werk zu würdigen weiss.

 

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