Fantoche 2010: Es war einmal …: Märchenadaption

Themenschwerpunkt des diesjährigen Fantoches ist das Märchen. So sind nebst den internationalen und nationalen Wettbewerbsteilnehmern auch fünf Kurzfilmprogramme am Fantoche vetreten, die alle in irgend einer Weise mit Märchen zu tun haben. Märchen dienen als gesellschaftliches Kollektiv, als ein gemeinsamer Nenner im Gefüge der alltäglichen Grossstadt-Anonymität. Vom erwachsenen, rationalen Standpunkt aus gesehen sind sie mehr oder weniger Geschichten, die man Kindern vor dem zu Bett gehen erzählt. Befreit von dieser Rationalität eröffnen einem die Märchen eien neue Welt, ein Reich der Fantasie, in dem man für eine kurze Weile dem Alltag entfliehen kann. In dem Sinne dienen sie, wie das Kino auch, dem Eskapismus.

«Es war einmal …: Märchenadaption» ist der erste Block mit zehn Märchenfilmen der gezeigt wird. In ihm werden die klassischen Märchen miteinander verwoben, es entstehen kleine Potpourris, die wiederum al eigenständige Märchen fungieren könnten. Die gezeigten Werke sind weniger für Kinder gedacht, können diese doch die Ironie selten erkennen. Ein schönes Beispiel, dass das Kino die heutige ‘Märchentante’ ist, ist der erste Beitrag Be Nice aus Deutschland. Hier werden die klassischen Märchen Schneewittchen, die Prinzessin auf der Erbse und der Froschkönig mit Bambi, Apocalypse Now und Rambo verwoben. Was dabei herauskommt ist ein verängstigter Junge unterm Sofa der nur noch ins warme, kuschlige Bett will.

Die Spannbreite der Geschichten ist genauso gross wie die der Entstehungsjahre breitgefächert ist. Von der Zeichenanimation A Bears Tale von Tex Avery aus dem Jahr 1940 über Lotte Reinigers Silhouttenfilm The Gallant Little Tailor aus dem Jahr 1954 bis hin zum 2009er Be Nice ist vieles vertreten. Herausstechend, aus rein subjektiver Sicht, ist dabei La queue de la souris von Benjamin Renner aus dem Jahr 2007. Zeichenanimation, Legeanimation und 2D-Computeranimation sind dafür eingesetzt worden und strahlen dabei enorm viel (französischen) Charme aus.

Wiederholungen: Freitag, 10. September, 15.30 Uhr und Samstag, 11. September, 18.30 Uhr

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