… oder eben die Kunst zu langweilen. Anamorph aus dem Jahre 2007 mit Willem Dafoe in der Hauptrolle mochte mich nicht richtig vom Hocker reissen. Da gibt es zu viele ungelöste Nebengeschichten, die nicht wirklich einen Sinn ergeben und sich anfühlen, als ob der Regisseur noch eine, bei den Haaren herbeigezogene, «Erklärung» braucht, wieso die Hauptfigur eigentlich weiss, was sie weiss.
Unser Detective Stan (Willem Dafoe) hat einen grossen Fall gelöst, den Uncle Eddie Fall. Doch anstatt die Karriereleiter zu erklimmen, begnügt er sich damit, an der Polizieschule seine Nachfolger auszubilden. Möglicherweise liegt das daran, dass er sich nicht ganz sicher ist, dass der Fall auch wirklich gelöst ist, respektive er hat ein schlechtes Gewissen, weil eine seiner Kolleginnen/Bekannten bei der Fahndung nach Uncle Eddie ins Gras beissen musste. Nun also werden neue Leichen gefunden, ähnlich arrangiert wie die Leichen beim Uncle Eddie Fall, und Stan wird wieder in den aktiven Dienst berufen. Keine einfache Sache, ist Stan doch ein merkwürdiger Kauz mit leicht autistischen Zügen und einem Faible für alte Stühle und Wodka in seinem Tee. So ist denn auch sein neuer Partner mehr oder weniger auf sich alleine gestellt, weil Stan ihn nicht an seine Gedankengängen und Erfahrungen teilhaben lässt.
Grundsätzlich war ich nicht abgeneigt, einen Serienkiller-Thriller zu schauen, dann auch noch mit Dafoe in der Hauptrolle. Und auch die Idee der Anamorphose, einer Maltechnik, die seit der Renaissance bekannt ist, ist ein interessanter Ansatz. Aber irgendwie riess mich der Streifen nicht mit.
Doch Anamorph ist erst der zweite Film von Henry Miler und ist trotz der etwas löchrigen Geschichte nicht schlecht umgesetzt was Kamera und Bildaufbau anbelangt. Man wird hin und wieder mit wirklich ansehlichen Filmbildern belohnt. Aber eben, die Geschichte ist sehr löchrig.
